Abschied, Tod und Hoffnung
Auf der Suche nach einem Grund für die Hoffnung angesichts des Todes
Der Tod gehört zum Leben. Doch schon dieser Satz bricht für manche Kinder oder deren Eltern ein Tabu. Dann aber kommen Lernprozesse nicht in Gang.
Diese Unterrichtsreihe leugnet nicht die Realität des Todes, weiß aber, dass wir über den Tellerrand unseres Lebens nicht hinaussehen können. Dennoch spricht sie von Hoffnung, ohne Illusionen zu verbreiten. Sie beginnt mit einer Geschichte und arbeitet mit Bildern und Symbolen.
Eine Unterrichtsreihe von Nadine Klimbingat und Horst Heller mit Zeichnungen von Nadja Donauer.
Baustein 1 | Unterrichtsschritte | Didaktische Hinweise & Material |
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Gibt es ein Leben nach der Geburt? | SuS hören ein Gleichnis. | M 1: Das Gleichnis von den Zwillingen im Mutterleib |
SuS lesen das Gleichnis und bearbeiten Aufgabe 1 des Arbeitsblattes. | M 2: Arbeitsblatt Sie markieren die Fragen, die die Zwillinge sich stellen: – Gibt es ein Leben nach der Geburt? – Gibt es eine Mutter? | |
SuS lesen die markierten Fragen vor und reflektieren im Unterrichtsgespräch mögliche Antworten. | Einerseits: – Ohne Nabelschnur ist es nicht möglich zu leben. – Es ist noch kein Geborener zurückgekehrt und hat von einem Leben nach der Geburt erzählt. – Die Zwillinge im Mutterleib haben noch nie eine Mutter gesehen. Andererseits: – Wir als Geborene wissen, dass das Leben nach der Geburt weitergeht, ja erst richtig beginn. | |
SuS bearbeiten Aufgaben 2 und 3 des Arbeitsblattes. | M 2: Arbeitsblatt Sie schreiben das Gleichnis weiter und notieren die Antworten, die sie den Zwillingen geben können. |
Baustein 2 | Unterrichtsschritte | Didaktische Hinweise & Material |
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Gibt es ein Leben nach dem Tod? | SuS lesen eine Überschrift an der Tafel und wiederholen die Fragen der Zwillinge. | Überschrift: Das Gleichnis von den Zwillingen im Mutterleib |
SuS befestigen die Fragen der Zwillinge an der Tafel. | M 3a Satzkarten Gibt es ein Leben nach der Geburt? Gibt es eine Mutter? | |
SuS lesen ihre Fortsetzung des Gleichnisses vor. | Damit beantworten sie zugleich die an der Tafel befestigten Fragen. | |
SuS formulieren analoge Fragen, die sich Geborene stellen. | Gibt es ein Leben nach den Tod? Gibt es Gott? Möglicher Impuls: Schaut euch die Fragen nochmals genau an. Viele Kinder und Erwachsene stellen sich ähnliche Fragen. Mögliche Hilfestellung: Achtet auf die Überschrift an der Tafel! (–> Gleichnis) | |
SuS hängen die neuen Fragen ebenfalls als Satzkarten an die Tafel. | M 3b: Satzkarten Die Worte „der Geburt“ werden durch die Worte „dem Tod“ ersetzt. Die Worte „eine Mutter“ werden duch die Worte „einen Gott“ ersetzt. | |
SuS sammeln im Unterrichtsgespräch mögliche Antworten und äußern sich dazu. | Einerseits: – Wir können nicht leben, ohne dass das Herz noch schlägt. – Es ist noch kein Verstorbener zurückgekehrt und hat von einem Leben nach dem Tod erzählt. – Lebende haben Gott noch nie gesehen. Andererseits: – Die ungeborenen Zwillinge erlebten eine Überraschung. | |
SuS nehmen die Antworten wahr und suchen nach dem Grund für ihre Vielfalt. | Es ist nicht gelungen, eine eindeutige Antwort auf die beiden Fragen zu finden. Denn Geborene können nichts über das Leben nach Tod herausfinden. Sie können aber hoffen, wie einer der beiden Zwillinge. | |
SuS bearbeiten Aufgaben 4 und 5 des Arbeitsblattes. | M 2: Arbeitblatt |
Baustein 3 | Unterrichtsschritte | Didaktische Hinweise & Material |
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Das Grundmotiv Hoffnung | SuS betrachten, beschreiben und deuten ein Bild. | M 4: Weizenähren und Weizenkörner: Zwei Weizenähren sind nach oben gerichtet, ein dritter Halm ist geknickt, seine Körner fallen auf die Erde. Das Absterben des Weizenshalms lässt die Körner herausfallen. Sie werden zum Samen, aus dem einen neue Weizenähre entsteht. |
SuS lesen einen Bibelvers. | „Das Weizenkorn muss in die Erde fallen und sterben. Wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht“ (Joh 12,24). Der Vers wird zum Bild hinzugefügt. | |
SuS versuchen eine Deutung dieses Bibelworts. | Der geknickte Weizenhalm stirbt ab, aber seine Körner fallen in die Erde. Aus ihnen entsteht eine neue Weizenähre. | |
SuS übertragen das Bild auf die Deutung des Todes. | Möglicher Impuls 1: Denkt an das Gleichnis von den Zwillingen. Auch dieses Bild ist ein Gleichnis. Möglicher (evtl. stummer) Impuls 2: Die Lehrperson deutet auf den grünen Rahmen des Bildes M 4. Die grüne Farbe steht für Hoffnung. | |
SuS erstellen ihr Buch der Hoffnung. | M 5: Mein Buch der Hoffnung Das achtseitige Buch wird auf DIN-A5-Format verkleinert kopiert. Es enthält die Hoffnungssymbole Weizenkorn, Raupe, Winterbaum und Sonnenuntergang sowie die Todessymbole PX/XP, R.I.P. und Alpha & Omega. M 6: Aufgaben und Erwartungshorizont M 7: Erklärkarten Diese liegen abseits der Arbeitsplätze der SuS (z. B. auf der Fensterbank) und dürfen dort nicht weggenommen werden. |
optional: Baustein 4 | Unterrichtsidee | |
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Hoffnungssymbole auf den Friedhof | SuS besuchen einen Friedhof und suchen dort nach Hoffnungssymbolen. |
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Dieses Bildungsmedium ist im Vorfeld der OER-Maker Impulse entstanden und dient als Beispiel.

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Abschied, Tod und Hoffnung (my relilab) von spirisusi , Lizenz: CC BY-SA .
Überlegungen zum Ende des Lebens

Auf seinem Blog erzählt Horst Heller eine Geschichte nach, die möglicherweise auf Henri Nouven, einen holländischer Theologen und Autoren, zurückgeht und stellt vier didaktische Überlegungen an.
Ist es möglich, im Religionsunterricht den Todespessimismus zu überwinden, ohne Illusionen zu verbreiten? Kann der Religionsunterricht Antworten auf die Fragen suchen, die der Tod stellt, und das mit Freude und Humor tun?
Glaubst du an ein Leben nach der Geburt?

Aus der Erzählung, mit der die Unterrichtsreihe beginnt:
Im Mutterleib wuchsen Zwillinge heran.
„Ist es nicht wunderbar, dass wir leben?“, sagte der eine eines Tages zum anderen.
„Wir sind gewachsen und haben uns verändert, seit wir hier sind.“
„Ja, das Leben ist schön, aber unser Aufenthalt hier wird bald zu Ende sein“, antwortete der andere und fragte: „Glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?”
Das Weizenkorn, das in die Erde fällt

„Das Weizenkorn muss in die Erde fallen und sterben … Wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht“ (Joh 12,24).
Das Absterben des Weizenhalms lässt die Körner herausfallen. Sie werden zum Samen, aus dem eine neue Weizenähre entsteht. Auch dieses Bild ist ein Gleichnis. Es steht für die Hoffnung, dass der Tod zu neuem Leben führt.
Das Buch der Hoffnung

Schülerinnen und Schüler erarbeiten ein selbst gestaltetes Buch der Hoffnung, indem sie Verwandlungs- und Hoffnungssymbole deuten und mehr über Zeichen lernen, mit denen Menschen an die Verstorbenen denken.
Dieses Material basiert auf einer Kopie der OER "Abraham und Sara - Eine Unterrichtsreihe zu Segen, Wüste, Glauben und Zweifel".