Das gibt’s doch nicht! Die Geschichte von Bartimäus als religionspädagogische Herausforderung
Die Bartimäus-Geschichte für Glaubende, Zweifelnde, Skeptische und Nicht-Glaubende aufschließen
Konnte Bartimäus wieder sehen, nachdem er Jesus begegnet war? Das weiß ich nicht. Ich war nicht dabei. Der Evangelist Markus, der von seiner Heilung erzählt, war auch nicht dabei.
Vor wenigen Jahrzehnten hätte es auf diese Frage nur eine „richtige“ Antwort gegeben. Wer zweifelte, dem fehlte es am rechten Glauben. Das ist heute zum Glück anders. Didaktisch entscheidend ist auch nicht, ob Bartimäus vor der Stadt Jericho sein Augenlicht zurückerhielt. Denn Schülerinnen und Schüler werden sagen: „Damals vielleicht konnte Jesus Menschen heilen, aber heute gibt es das nicht mehr.“
Schülerinnen und Schüler, die daran glauben, dass vor der Stadt Jericho ein medizinisches Wunder geschehen ist, will unser Unterricht nicht verunsichern. Es muss aber sein Ziel sein, dass auch solche Lernende einen Zugang zur Geschichte finden, die an eine Heilung nicht glauben können. Alle sollen Neues entdecken können.
Dieser Aufgabe stellt sich der vorliegende Unterrichtsvorschlag, der auf Vorarbeiten zurückgreift, die von Brigitte Beil, Peter Busch, Horst Heller, und Nadine Klimbingat geleistet worden sind. Ein Blogbeitrag von Horst Heller erläutert seinen didaktischen Ansatz. Die Bilder hat Julia Cathrin Simon gezeichnet.
Inhalte | Unterrichtsschritte | Didaktischer Kommentar | Materialien |
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Bartimäus (Mk, 10,46-52) | SuS betrachten nacheinander zwei Bilder und hören den ersten Teil einer Geschichte. | M 1.1 Bild 1 M 1.2 Bild 2 M 2 Erzähltext Abschnitt 1 |
SuS erarbeiten die Situation des Bartimäus | Bartimäus ist arm und ausgeschlossen. Er kann nicht sehen, aber er kann vieles spüren und erspüren. | |
SuS betrachten zwei weitere Bilder und hören den zweiten Teil der Geschichte. | M 1.3 Bild 3 M 1.4 Bild 4 M 2 Erzähltext Abschnitt 2 | |
SuS erarbeiten die veränderte Situation des Bartimäus. | Er wird aufgefordert, zu schweigen und seine Bedürfnisse zurückzustellen. Das verschlimmert seine Lage. | |
SuS betrachten vier weitere Bilder und hören den dritten Teil der Geschichte. | M 1.5 Bild 5 M 1.6 Bild 6 M 2 Erzähltext Abschnitt 3 | |
SuS erarbeiten die Veränderung der Situation, die durch die Zuwendung Jesu eintritt. | Jesus wird auf ihn aufmerksam. Auch die Umherstehenden ändern ihre ablehnende Haltung. | |
SuS betrachten zwei weitere Bilder und hören den vierten Teil der Geschichte. | M 1.7 Bild 7 M 1.8 Bild 8 M 2 Erzähltext Abschnitt 4 | |
SuS hören den fünften Teil der Geschichte. | M 2 Erzähltext Abschnitt 5 ohne Bilder | |
SuS suchen nach Gründen, warum zu diesem Teil der Erzählung keine Bilder gezeigt werden. | Viele konnten nichts erkennen, ihnen war die Sicht versperrt. Andere standen zu weit weg und hörten das Gespräch zwischen Jesus und Bartimäus nicht. | |
SuS hören den sechsten Teil der Geschichte. | M 2 Erzähltext Abschnitt 6 ohne Bilder | |
SuS erarbeiten im Unterrichtsgespräch die Situation des Bartimäus und deuten die Grund für seine Freude. | Hat er neue Freunde gefunden? Ist er endlich kein Bettler mehr? Oder kann er wieder sehen? Anmerkung: Mehrere Deutungen sind möglich. Sie schließen einander auch nicht aus. | |
SuS bearbeiten ein Arbeitsblatt. | M 3 Arbeitsblatt |
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Dieses Bildungsmedium ist im Vorfeld der OER-Maker Impulse entstanden und dient als Beispiel.

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Das gibt’s doch nicht! Die Geschichte von Bartimäus als religionspädagogische Herausforderung (my relilab) von Horst Heller, Matthias Wein , Lizenz: CC BY-SA .
Links zu den Bildungsplänen
- 1.2 Jesus Christus (Saarland)
- 3. Die Frage nach Jesus Christus (Rheinland-Pfalz)
Das gibt’s doch nicht! – Bartimäus
Die religionspädagogische Herausforderung

Konnte Bartimäus wieder sehen? Vor wenigen Jahrzehnten hätte es auf diese Frage nur eine „richtige“ Antwort gegeben: Jesus konnte durch die Kraft Gottes heilen – und er tat es. Wer daran Zweifel äußerte, der hatte das Christliche noch nicht verstanden oder es fehlte ihm am rechten Glauben. Das ist heute zum Glück anders. Wunderskepsis kann unterrichtlich sogar wertvoll sein.
Horst Heller stellt auf seinem Blog die religionspädagogische Herausforderung einer biblischen Wundersgeschichte dar.
„Die wahren Abenteuer sind in deinem Kopf…“

Kern der Unterrichtsstunde ist eine bildgestützte Erzählung, die Raum für unterschiedliche Deutungen lässt. Zu Beginn der Erzählung ist Bartimäus ein blinder Bettler, am Ende ist er ein Nachfolger Jesu. Was ist dazwischen geschehen? Die Schülerinnen und Schüler füllen diese Lücke mit dem, das zu ihren Jesusbild passt.
Liebes ReliLab Team,
bisher konnte man die tollen Materialien immer problemlos einsehen und herunterladen. Nun werde ich dazu aufgefordert bei den Einstellungen eine gültige Freigaben URL sowie ein Passwort einzugeben. Ich weder das eine noch das andere. Hat sich an dem Konzeptetwas geändert, sodass die Materialien nicht mehr frei verfügbar sind?
Vielen Dank schon einem im voraus und liebe Grüße!
Liebe Nadine, schicke mir doch bitte den Link, für den du ein Passwort brauchst. Dann schaue ich, ob da etwas falsch ist. Die Materialien auf my.relilab.org sollen frei zugänglich sein.