Tohuwabohu – wer räumt das alles auf?
Die zweite Schöpfungserzählung/ Kirchenwälder in Äthiopien/ Bewahrung der Schöpfung
Worum es geht
Wir alle leben auf einer Erde – Tiere, Pflanzen und Menschen. Am Anfang war die Erde wüst und leer… aus diesem anfänglichen Tohuwabohu schafft Gott die natürliche Ordnung der Welt. Ursprünglich, so erzählt es der erste Schöpfungshymnus, war alles gut, wenn auch aus menschlicher Sicht, ziemlich durcheinander.
In der zweiten Schöpfungserzählung setzt Gott den Menschen in einen Paradiesgarten. Dieser Mensch soll nun die Erde behüten und bewahren. Das bedeutet auch Platz zu schaffen und aufzuräumen. Menschen greifen gemäß ihrem Auftrag, den Garten zu bestellen, in die Natur ein. Welche Konsequenzen hat unser Handeln? Wie sieht es mit dem zweiten Teil des Auftrags aus, den Garten auch zu beschützen? Was bedeutet es, wenn Menschen anfangen “auszuräumen” und dabei die Konsequenzen nicht mit bedenken?
In diesem Unterrichtsentwurf lernen Schüler:innen die biblische Schöpfungserzählungen kennen und setzen sich kritisch mit den Folgen des menschlichen Handelns für Klima und Umwelt. Beispielhaft werden die Brot für die Welt “Reli fürs Klima”-Projekte aufgenommen. Anhand von Projekten in Kirchenwäldern der orthodoxen Kirche in Äthiopien und in Kirchenwäldern in Brandenburg erfahren die Schülerinnen und Schüler praktische Möglichkeiten, den Auftrag Gottes an die Menschen, die Schöpfung zu bebauen und zu bewahren ernst zu nehmen und umzusetzen. Wie kann richtiges Aufräumen aussehen?
reliGlobal gefördert von
Das vorgestellte Unterrichtsvorhaben wurde entwickelt im Rahmen des von Brot für die Welt geförderten Projektes „reliGlobal“. Zur Förderung des „Globalen Lernens“ erstellen Mitarbeiter:innen aus mehreren Pädagogischen Instituten in der EKD kooperativ Unterrichtsmaterialien für den evangelischen Religionsunterricht.
Und siehe, es war sehr gut… Zugang zum 2. biblischen Schöpfungsbericht (Gen 2,4-15)
Als Einstieg in das Thema bieten sich zum Beispiel eine kindgerechte Form von Psalm 104 oder ein Loblied auf die Schöpfung (z.B. Du hast uns deine Welt geschenkt, Laudato si) an. Eine Mitte mit vielerlei “Schöpfungsdingen” kann gemeinsam gestaltet und betrachtet werden. Kleine “Paradiesgärten” werden von den Schüler:innen in einem Glas als „geschlossenes Ökosystem“ angefertigt. (Flaschengarten). (Anleitungen dazu gibt es vielfältig online – ein Linkvorschlag findet sich im Unterrichtsmaterial.) Diese Paradiesgärten werden als durchgehendes Leitmedium während der Unterrichtseinheit immer wieder beobachtet. Hinführung: Aus einem Angebot von Bildern und -elementen oder Figuren bauen die Schüler:innen gemeinsam einen vielfältigen Paradiesgarten. (als Tafelbild oder als Bodenbild. Die Lehrkraft erinnert dabei an den ersten Schöpfungshymnus, die Kinder können ihr Vorwissen einbringen und von den sieben Schöpfungstagen erzählen. Alternativ betrachten die Schüler:innen ein buntes und vielfältiges Bild der Schöpfung aus einer Kinderbibel, (z.B. Alle Kinder Bibel (neukirchener Verlag 2023) Input: Die Schöpfungsgeschichte nach Gen 2, 4-15 wird erzählt. (Erzählvorschlag M1) Erarbeitung: Der Schöpfungsauftrag Gottes an die Menschen wird im Anschluss an die Erzählung noch einmal verdeutlicht und evtl. an der Tafel oder im Kreis visualisiert: „Die Menschen sollen den Schöpfungsgarten bestellen und beschützen.” In kleinen Gruppen oder im Plenum überlegen die Schüler:innen zur Frage: Was verändert sich, wenn Menschen den Garten nach ihren Vorschlägen umbauen und “aufräumen”? Die Ergebnisse werden stichwortartig festgehalten. |
Vertiefende Möglichkeiten
Möglichkeit 1
Baumsamen werden in Blumentöpfe gesät und die Entwicklung beobachtet.
Möglichkeit 2
Jedes Kind sucht sich einen Baum in der näheren Umgebung aus, den es in den nächsten Wochen beobachten will. Ein mehrmonatiges Baumtagebuch führen.
Möglichkeit 3
Schöpfungserzählungen aus anderen Kulturen bzw. Naturwissenschaftliche Theorien zur Entstehung der Welt werden angesprochen und verglichen. In der Klassenbücherei werden entsprechende Bücher zur Verfügung gestellt.
Kreative und sinnhafte Zugänge
Möglichkeit 1
Die Schüler:innen gestalten den Satz aus Psalm 1,1 „Wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen“ oder aus Psalm 104, 10 +12 „Quellwasser schickst du die Täler hinab. In Bächen fließt es zwischen den Bergen dahin. Die Vögel des Himmels bauen Nester an ihren Ufern, in den Zweigen trällern sie ihr Lied.“ Oder einen anderen Vers auf einem Schmuckblatt.
Sie ergänzen den Psalm mit eigenen Versen.
Möglichkeit 2
Die Schüler:innen erleben eine Wiese, einen Park mit “allen Sinnen”. Die Lehrkraft gibt ausgehend von einer kleinen Meditation Entdeckungsaufgaben: was siehst du von deinem Standpunkt aus? Was hörst du? Was fühlst du? Was riechst du? und lässt die Kinder anschließend eigene Entdeckungen machen.
Möglichkeit 3
Kinder betrachten, erfühlen und vermessen einzelne Bäume. An einem bestimmten Tag oder auch über einen längeren Zeitraum (Baumtagebuch, Baumpatenschaft).
Und machet sie euch untertan – zerstören wir die Erde?
Erarbeitung: Das im ersten Schritt entstandene Bild bzw. das Bild aus der Kinderbibel wird nun wieder in seine einzelnen Elemente zerlegt und nach unserem heutigen Bild von zivilisiertem Leben geordnet und ergänzt.
Zum Impuls „Was würde Euch jetzt noch fehlen?“ bringen die Schüler:innen ihre Perspektive in das Bild mit ein. Sie zeichnen z.B. ein Haus, ein Fahrrad o.ä.
Das Bild wird in seine Einzelteile zerlegt und neu geordnet. Für das Haus und das Fahrrad muss Platz sein. Was wird dann mit Pflanzen und Tieren? Sie müssen sich mit dem übrigen Platz begnügen. Wir brauchen vielleicht einen Zaun….
Praktisch lässt sich dieser Schritt digital auf einem Whiteboard gemeinsam mit allen Schüler:innen durchführen. Genauso ist es möglich, dass jeder und jede für sich ein Bild der Schöpfung zerlegt und dann erneut ordnet und auf ein neues Blatt klebt.
Erarbeitung
Die Bilder werden präsentiert und auf dem Hintergrund der Frage: Was war euch wichtig beim Ordnen und Ergänzen? betrachtet. Die Schüler:innen sammeln und ordnen mögliche Kriterien für die Neu-Ordnung und Nutzung des Gartens. Die Auswirkungen dieses Aufräumens auf die ursprüngliche Ordnung werden dabei aufgezeigt.
In den nächsten Stunden wird in zwei Gruppen beispielhaft gearbeitet.
Gruppe a) Brot für die Welt Projekt: „Kirchenwälder in Äthiopien“ – Entstehung und Nutzen mit M3a – “Kirchenwälder in Äthiopien” und zur illegalen Abholzung mit M4a – “Abholzung der Kirchenwälder”.
Gruppe b) Situation der “Wälder in Deutschland” zur Geschichte des Waldes mit M3b und M4b “Wälder in Deutschland – Abholzung”
Anschließende berichten und vergleichen die Kinder ihre Ergebnisse.
Die Bilder der Arbeitsblätter stehen im Materialdownload zur Verfügung und können z.B. als Bildkartei genutzt werden.
Vertiefende Möglichkeiten zur Weiterarbeit
Möglichkeit 1
Pflege der im ersten Schritt gesäten Baumsamen im Blumentopf: was bewirken zu viel Wasser/ zu wenig Wasser, zu viel Licht/ zu wenig Licht (auch fächerübergreifend im Sachkundeunterricht).
Möglichkeit 2
Zur Verdeutlichung können weitere Fotos von angelegten Wäldern im Vergleich mit Fotos von naturnahen Ur-wäldern betrachtet werden.
Möglichkeit 3
Zur Verdeutlichung können der Schulhof oder im Umkreis der Schule liegende Gärten und Vorgärten gemeinsam besucht und betrachtet werden. Vielleicht gibt es einen schönen Bauerngarten oder auch eine Baumschule in der Nähe.
Kreative Zugänge
Filmtipp: Wall-e – Der letzte räumt die Erde auf (2008)
https://de.wikipedia.org/wiki/WALL·E_–_Der_Letzte_räumt_die_Erde_auf (zuletzt aufgerufen 27.02.2024)
Bestellen und Beschützen – kleine Paradiesgärten
Die Schüler:innen erarbeiten weiter in zwei Gruppen Handlungsmöglichkeiten anhand der Materialien
a) Brot für die Welt „Kirchenwälder in Äthiopien“ zu Aufforstung, Bildung und Schafzucht mit M5a Kirchenwälder – Projekte
b) Wälder in Deutschland / “Kirchenwälder in Brandenburg” mit M5b Wälder in Deutschland – Schutz und Aufforstung. Hier wird das Projekt “Reli fürs Klima” von Brot für die Welt mit der Projektpfarrerin Janine Joshi kurz vorgestellt.
Sie berichten und vergleichen ihre Arbeit.
Ein Förster oder eine Försterin (Wald- oder Naturpädagog:in) wird eingeladen oder besucht und berichtet über den Zustand des Waldes vor Ort und über Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen. Vielleicht gibt es auch Freiwillige im ökologischen Jahr, die in die Klasse kommen oder eine Exkursion mit den Schüler:innen durchführen.
Der Flaschengarten wird nochmals betrachtet. Der Impuls: „Menschen sollen die Natur nutzen und beschützen“ wird im Unterrichtsgespräch aufgenommen und führt zurück zur biblischen Grundlage. Was bedeutet der Auftrag an die Menschen, den Garten zu nutzen und zu beschützen?
Sicherung:
Die Schüler:innen überlegen Regeln für eine nachhaltige Nutzung der Natur bzw. der Wälder und sammeln diese auf einem großen Plakat zur Überschrift “Gottes Auftrag: Bebauen und Bewahren. – wir räumen richtig auf.”
Vertiefende Möglichkeiten
Möglichkeit 1:
Die Klasse oder Religruppe plant eine Waldexkursion mit dem Förster, der Försterin oder einer Freiwilligen im FÖJ
Möglichkeit 2:
Die Klasse beteiligt sich an einer Baumpflanzaktion im Wald
Möglichkeit 3:
Informationen und Unterrichtsideen zu Wald und Klima für Grundschule und Sekundarstufe findet sich bei:
Möglichkeit 4:
Arbeit mit dem Film Checker Tobi – Wald Check
Kreative Zugänge
Schulen – Fit für den Klimawandel (fit-fuer-den-klimawandel.de)
Brot für die Welt Material Kirchenwälder für Äthiopien Modul 3: Bäume
Wälder und Ur-wälder sind die grüne Lunge unserer Erde. Darüber ist viel gesagt und geschrieben worden. Die Aus- und Übernutzung der Wälder, ihre Abholzung und Brandrodung aus verschiedenen Gründen, die allein dem vermeintlichen Wohl des Menschen zum Beispiel durch die Industrialisierung, einer optimalen Landnutzung und der extensiven Landwirtschaft dienen, tragen zum Klimawandel entscheidend bei.
“Reli fürs Klima” – sind Projekte von Brot für die Welt, die zunächst im globalen Süden zum Klimaschutz beitragen. Am Beispiel des Projektes der Äthiopischen Orthodoxen Kirche wird gezeigt, wie Bildung, Aufforstung und Klimaschutz zusammen gelingen. In Brandenburg gibt es kirchliche Waldgemeinschaften, die angesichts der Auswirkungen des Klimawandels wie Trockenheit und Schädlingsbefall, Projekte wie Aufforstung und Umwandlung des Waldes in Gang setzen und dabei viele Menschen beteiligen. Der allen Menschen gemeinsame Schöpfungsauftrag, unsere Welt zu bebauen und zu bewahren wird in diesen Projekten nicht nur theoretisch deutlich sondern auch handelnd umgesetzt. Mehr Informationen finden Sie auf folgenden Seiten:
Reli fürs Klima | Brot für die Welt (brot-fuer-die-welt.de) BfdW_Reli_fuers_Klima_Kirchenwaelder-Aethiopien.pdf (brot-fuer-die-welt.de)
Beispielhaft finden Sie hier eine Linksammlung zum Thema der Entwicklung der Wälder weltweit und insbesondere in Deutschland:
https://de.statista.com/themen/7066/waelder/#topicOverview (zuletzt abgerufen am 27.02.2024)
Theologisch-Didaktische Hinweise
zu Schritt 1 – sehen
Die Schöpfungserzählungen in der Bibel sind unter anderem als Lob auf die gute Schöpfungsordnung Gottes zu verstehen und gleichzeitig auch mit der Rolle und dem Auftrag der Menschen in dieser Ordnung verbunden. Aus dem Tohuwabohu, (wüst und leer oder auch Irrsal und Wirrsal) schafft Gott eine gute Ordnung für alle Geschöpfe. Die Erde ist dabei mit eigener „Grünkraft“ ausgestattet, die Grundlage für alles pflanzliche und tierische Leben ist. In der zweiten Schöpfungserzählung wird davon erzählt, wie Gott für den Menschen einen Garten baut und gestaltet. Auch in dieser Geschichte ist im Garten alles vorhanden, was Menschen zum Leben brauchen: Wasser, Pflanzen, Bäume, Tiere und alle Schöpfungsdinge. Dieser Garten wird gemeinhin auch als „Paradies“ bezeichnet. Dabei gibt es in der Überlieferung verschiedener Kulturen im Orient immer wieder den Begriff „Paradies“, gemeint als umzäunter Garten als Zentrum des Heils, der guten Welt. Gott gibt im biblischen Text den Menschen den Auftrag, den Garten weiter zu bebauen und zu bewahren. Obwohl im Garten alles zum Besten ist, sollen die Menschen ihn weiter gestalten und nutzen. Die Kriterien und der Nutzen, die für die Menschen ausschlaggebend für ihr Handeln waren und sind, stimmen nicht unbedingt mit dem überein, was Gott mit der Schöpfung gemeint hat. Durch die menschliche Nutzung und Erweiterung seines Lebensraumes gehen Vielfalt und Platz für die Mitgeschöpfe und die Mitwelt verloren. Die Natur wird durch menschliche Gestaltung zur Kulturlandschaft. Der , Mensch beginnt aufzuräumen. Und das Aufräumen hat Folgen. Zur Einführung in das Thema wird das Anlegen eines „Flaschengartens“ vorgeschlagen. In einem mit Erde, Moos und Pflanzen ausgestatteten und verschlossenen Gefäß lässt sich beobachten, wie ein Ökosystem sich quasi selbst erhält. Ein Eingriff verbessert dieses System nicht. Einmal verändert oder geöffnet, sind die Flaschengärtner gezwungen, immer weiter und neu einzugreifen, um das System zu erhalten. Der Flaschengarten wird während der Unterrichtseinheit immer wieder hervorgeholt und seine Entwicklung beobachtet.
Im ersten Schritt setzen sich die Schüler:innen mit beiden Schöpfungserzählungen und der vielfältigen Schöpfungsordnung auseinander, in dem sie ein vielfältiges buntes und wuseliges Schöpfungsbild betrachten oder auch selbst ein Bild bzw. Bodenbild gestalten und betrachten. Dieses umgangssprachliche Tohuwabohu, das hier dargestellt wird, wirkt möglicherweise auf den ersten Blick unordentlich und chaotisch. Eben als Irrsal und Wirrsal oder als heilloses Durcheinander. Die Erzählung der zweiten Schöpfungsgeschichte und dem Auftrag an die Menschen, den Paradiesgarten zu nutzen und zu schützen, führt zu ersten Überlegungen im Unterrichtsgespräch, wie der Garten gut und nachhaltig genutzt werden kann.
zu Schritt 2 – erkennen
Besonders seit der Industrialisierung greift der Mensch durch seine Lebensweise immer stärker in die Natur ein. In den letzten Jahrzehnten tut er das in einer Weise und mit Techniken, die der Mensch oft selbst nicht mehr versteht. Die langfristigen Folgen menschlichen Handelns auf das Klima und die Umwelt lassen sich nicht mehr rückgängig machen, das ist aus Studien der Klimaforschung bekannt. Aus biblischer Sicht betrachtet kehrt der technische Mensch die Schöpfung Gottes um. Stellenweise schafft der Mensch das biblische „Tohuwabohu“- ein heilloses Durcheinander oder auch eine wüste Leere.
Die Schüler:innen versuchen sich an der Aufgabe, den Schöpfungsgarten zu nutzen, indem sie beispielhaft das bunte Schöpfungsbild „aufräumen“ und in eine menschgemachte Ordnung bringen. Dabei werden Fragen nach den Kriterien für die Gestaltung und Nutzung des Gartens deutlich: Was brauchen die Menschen noch über den Garten hinaus? Nach welchen Kriterien richtet sich die Nutzung? Nach maximalem Ertrag, nach dem Wohlergehen für alle Mitgeschöpfe oder nach der Zufriedenheit der Menschen?
An der Situation der großen Wälder dieser Welt sollen diese Fragen verdeutlicht werden. Die Schüler:innen arbeiten an zwei Beispielen konkret weiter.
Eine Gruppe beschäftigt sich mit den äthiopischen Kirchenwäldern bzw. dem Projekt der Orthodoxen Kirche Äthiopiens und erarbeitet mit Hilfe des Materials von Brot für die Welt die kulturelle, ökologische Bedeutung der Wälder und die Folgen ihrer Aus-Nutzung. Das Holz wird unter anderem als Brennmaterial gebraucht und verkauft. (M3a und M4a)
Die zweite Gruppe beschäftigt sich parallel mit der Situation der deutschen Wälder. Auch diese wurden jahrhundertelang nicht unbedingt nachhaltig bewirtschaftet. Bäume wurden und werden als Baumaterial genutzt, in der Zeit der Bergwerke und Industrialisierung wurde Holz als Brennmaterial und zur Kohlegewinnung gebraucht. Die Folgen sind aktuell sichtbar: die langanhaltende Trockenheit der letzten Jahre hat die Bäume geschwächt. Der Borkenkäfer und andere Schädlinge haben zu einem Absterben von Bäumen und Wäldern beigetragen. Die Nationalparks, die sich zum Teil selbst überlassen bleiben, sehen wüst und leer aus. (M3b und M4b)
zu Schritt 3 – handeln
Die Schüler:innen erarbeiten sich mit Hilfe von M5a und M5b Kenntnisse zu Projekten in Äthiopien und in Brandenburg. Die Wälder kirchlicher Waldgemeinschaften in Brandenburg sind vom Klimawandel bedroht. Trockenheit und Schädlinge setzen ihnen zu. In Projekten wandeln Schulklassen den Kiefernwald in Laubwald um. Beispielhaft erarbeiten die Schüler:innen dieses Projekt an Arbeitsblatt 5b. Sie werden ermutigt, selbst aktiv für den Schutz der Wälder einzutreten. Die Gruppen stellen sich ihre Ergebnisse gegenseitig vor und vergleichen sie. In einem Gespräch mit einem Waldexperten, wie dem Förster oder der Försterin lernen sie noch mehr über den Zustand des Waldes in ihrer Umgebung zu erfahren und über die Schutzmaßnahmen vor Ort. Wenn Zeit und Gelegenheit sind, kann die Lerngruppe auch an einer Baumpflanzaktion im Wald, im Park oder auf dem Schulhof teilnehmen.
Ein Blick auf den Flaschengarten regt zum Nachdenken darüber an, ob und warum es gut ist, dass Menschen in die Natur und in den Wald eingreifen und führt zurück zur biblischen Text. Was bedeutet der Auftrag Gottes an die Menschen, den Garten zu nutzen und zu schützen?
Die Schüler:innen tragen das Gelernte zusammen und erstellen Regeln für eine gute und nachhaltige Nutzung des Waldes und der Natur.
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- Materialien Tohuwabohu
- M1 Schöpfungsbild.pdf
- M2 Schöpfungsgeschichte.docx
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- M3a Kirchenwälder in Äthiopien.docx
- M3a Kirchenwälder in Äthiopien.pdf
- M3b Wälder in Deutschland.docx
- M3b Wälder in Deutschland.pdf
- M4a Abholzung Kirchenwälder in Äthiopien.docx
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- M4b Wälder in Deutschland - Abholzung.docx
- M4b Wälder in Deutschland - Abholzung.pdf
- M 5a Waldschutz in Äthiopien - Schutz.docx
- M 5a Waldschutz in Äthiopien - Schutz.pdf
- M 5b Waldschutz in Deutschland.docx
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- Tohuwabohu-Unterrichtseinheit kompakt1.pdf
Bilder und Videos
Links
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Dieses Bildungsmedium nimmt den OER-Maker Impuls: auf. Es ist im Rahmen der OER-Fortbildung des #relilab entstanden.
Weiternutzung als OER ausdrücklich erlaubt: Dieses Werk und dessen Inhalte sind - sofern nicht anders angegeben - lizenziert unter CC BY 4.0 . Nennung gemäß TULLU-Regel bitte wie folgt:
Tohuwabohu – wer räumt das alles auf? (my relilab) von Bianca Kappelhoff, Frank Behr, Frauke Liebenehm, Jens Palkowitsch-Kühl, Klaus Zebe , Lizenz: CC BY .
Curricularer Bezug
ThüringenVerortung in den Bildungsplänen
Im Lernbereich 3 „Die Frage der Kinder nach Gott und den Menschen“ sieht der Thüringer Lehrplan für Grund- und Förderschule das Themenfeld explizit vor. Im Mittelpunkt des Lernbereiches stehen die biblischen Geschichten und Psalmen des Alten Testaments mit ihrer Kraft, ihrem Erfahrungsschatz und ihrer Dynamik. Zugleich stellt sich die Frage, was Kindern in ihrer Lebenssituation Orientierung bietet.
Für die Klassenstufe 4 werden konkrete Kompetenzen beschrieben. Ein expliziter Bezug zu unserem Thema ist im Bereich Sachkompetenz zu finden:
- über Sinnfragen der Menschen anhand der Schöpfungserzählungen in einfacher Form reflektieren (z. B. Woher?, Wohin?, Warum?, Wie?),
- sich mit Fragen der Nachhaltigkeit zur Bewahrung der Schöpfung auseinandersetzen
Im Bereich der Selbst- und Sozialkompetenz ergeben sich dann weitere klare Bezüge:
Der Schüler kann
- eigenes Handeln einschätzen und überprüfen,
- Konsequenzen des Handelns bedenken und Möglichkeiten für zukünftiges Verhalten auf- zeigen (z. B. Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung),
Baden-WürttembergBildungsplan Baden-Würtemberg Kl. 3 und 4
Für die Klassen 3 und 4 finden sich die Bezüge zum Thema der Unterrichtseinheit im Bereich “Welt und Verantwortung”.
Die Schüler:innen können:
3.2.3.(2) die Schöpfung in ihrer Vielfalt beschreiben und Gefährdungen aufzeigen
3.2.2 (5) an biblischen Zeugnissen aufzeigen, dass der Mensch als Ebenbild Gottes eine besondere Stellung in der Schöpfung hat und Verantwortungfür sie übernimmt (1. Mos 1,27; 1.Mos 2,15)
3.2.2.(6) Beispiele aufzeigen, wie sich Menschen für Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und Frieden einsetzen können.
SachsenAllgemein wird der Bezug im Bereich “Beitrag zur allgemeinen Bildung” (vgl. S. 2) beschrieben:
Im Verständnis der Welt als Schöpfung Gottes, deren Bewahrung in der Verantwortung der Menschen liegt, fördert das Fach Evangelische Religion bei den Schülern das Bewusstsein für die Notwendigkeit nachhaltigen Handelns.
In Klassenstufe 1/2 lernen die Schüler:innen:
die Schöpfung mit allen Sinnen wahrzunehmen, sie zu achten und ästhetische Empfindungen mitzuteilen. Sie lernen sich als Teil der Schöpfung zu verstehen und werden sich ihrer Gottesvorstellungen bewusst und erweitern diese.
Ganz konkret zeigt sich der Bezug in Klassenstufe 3 (vgl. S. 14)
Kennen der ersten biblischen Schöpfungsgeschichte (Gen 1 – 2,4a).
Schöpfungsgeschichten aus anderen Kulturen –> Bildung für nachhaltige Entwicklung
Sachsen AnhaltFachlehrplan Grundschule Stand 01.08.2019
Im Lehrplan werden Prozessbezogene Kompetenzen beschrieben, die im RU gefördert werden sollen. Dabei geht es im Einzelnen um religiöse Wahrnehmungs-, Deutungs-, Gestaltungs- und Urteilskompetenz.
Besonders im Bereich der Religiösen Urteilskompetenz ergeben sich klare Bezüge: “… das christliche Liebesgebot im Zusammenhang von Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung als Kriterium einen Urteilens erschließen und anwenden.” (vgl. S. 4)
Dabei wird im Bereich der Klassenstufe 2 die Auseinandersetzung mit den Anfangsgeschichten des Alten Testaments erstmalig erwähnt und aufbauend darauf erneut eine erneute und vertiefende Beschäftigung bis Klasse 4 vorausgesetzt.
“Im Evangelischen Religionsunterricht wird die Welt als Schöpfung thematisiert und die perspektivische Betrachtungsweise der Wirklichkeit eingeübt. Die Vielfalt und Schönheit der Schöpfung sowie ihre Gefährdung und Bedrohlichkeit werden wahrgenommen und Verantwortungsbewusstsein sowie Handlungsorientierungen entwickelt.”
Bildungs-/Lehrplanbezug