Und alle werden satt
Speisung der 5.000 / Permakultur in Malawi / Globale Gerechtigkeit
Worum es geht
„Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.“ So lautet das 2.der globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung. Am Beispiel eines Projektes in Malawi setzen sich die Schüler:innen mit globalen Perspektiven der gerechten und nachhaltigen Verteilung von Ressourcen und Nahrung auseinander. Das Unterrichtsvorhaben „Und alle werden satt“ nimmt Bezug auf die von Brot für die Welt vorliegenden Materialien zur Permakultur in Malawi.
Die Konzeption orientiert sich am Dreischritt „Sehen – Erkennen – Handeln“:
- Und alle werden satt – biblischer Zugang anhand der Erzählung von der Speisung der 5.000 (nach Lukas 9,10-17).
- Erarbeitung der eigenen und der globalen Perspektive zu den Fragen einer ausreichenden und nachhaltigen Ernährung und der (gerechten) Verteilung der Nahrungsmittel und Ressourcen zur Produktion von Nahrungsmitteln anhand von Materialien zur Permakultur in Malawi.
- Anwendung der Ergebnisse der Erarbeitung von biblischer, globaler und eigener Perspektive in der eigenen schulischen Praxis.
Für das Unterrichtsvorhaben werden mindestens 4×45‘ Unterrichtszeit veranschlagt. Alle drei Teile des Unterrichtes können auch deutlich vertiefter und mit größerem Zeiteinsatz und -aufwand durchgeführt werden.
reliGlobal gefördert von
Das vorgestellte Unterrichtsvorhaben wurde entwickelt im Rahmen des von Brot für die Welt geförderten Projektes „reliGlobal“. Zur Förderung des „Globalen Lernens“ erstellen Mitarbeiter:innen aus mehreren Pädagogischen Instituten in der EKD kooperativ Unterrichtsmaterialien für den evangelischen Religionsunterricht.
Und alle werden satt – biblischer Zugang anhand der Erzählung von der Speisung der 5.000 (nach Lukas 9,10-17)
Die Geschichte wird mit Hilfe des Erzählvorschlags M1 erzählt und dabei die Aufmerksamkeit auf den Fokus Gerechtigkeit gelenkt. In die Erzählung sollte unbedingt mit dem Fokus auf die Fragestellung der Gerechtigkeit hin eingeleitet werden. Dazu bietet sich z.B. die folgende Einleitung an: „Ich erzähle euch eine Geschichte, die ihr vielleicht schon kennt. Es ist eine wunderbare Geschichte von Gottes Gerechtigkeit…“ Die Erzählung kann z.B. unterstützt werden durch den Einsatz von Figuren (Holzkegel, Playmobil, Bodenbild, etc.)
Im Anschluss an die Erzählung werden Fragen und Anmerkungen der Schüler:innen gesammelt und gesichert. Die Geschichte wird von den Schüler:innen gemeinsam nacherzählt. Hier können die bei der Erzählung verwandten Figuren benutzt werden. Die Aufmerksamkeit wird während der Nacherzählung auf drei Kernsätze der Geschichte gelenkt. Diese Sätze werden auf Karten in die Mitte gelegt, bzw. an die Tafel oder das Whiteboard geschrieben. Auch eine digitale Vorlage ist denkbar:
- Er erzählte ihnen vom Reich Gottes und machte alle gesund.
- »Gebt doch ihr ihnen etwas zu essen!«
- Die Leute aßen, und alle wurden satt.
Vertiefende Möglichkeiten
Möglichkeit 1
Die Schüler:innen erarbeiten in Gruppen eine kleine Figurenszene zu einem der Kernsätze, die sie anschließend im Plenum vorstellen.
In einem Plenumsgespräch zum Anfangsimpuls: „Diese Geschichte erzählt vom Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit“, werden ausgewählte Fragen der Schüler:innen vom Beginn der Stunde noch einmal aufgegriffen.
Möglichkeit 2
Die Erzählung wird mit Hilfe von drei Fragen bzw. Impulsen aufgeschlossen:
- Was wollen die Leute, die zu Jesus kommen?
- Was denken die Freunde Jesu, als er zu ihnen sagt: „Gebt ihr ihnen zu essen!“
- Wovon erzählen die Menschen am nächsten Tag ihren Nachbarn im Dorf?
Die Schüler:innen schreiben ihre Ideen auf Sprech-oder Gedankenblasen und ordnen sie im Plenum begründet den drei Kernsätzen zu.
In beiden Vorschlägen sichern die Schüler:innen ihre Ergebnisse, in dem sie in Einzelarbeit folgende Sätze ergänzen:
Gerechtigkeit ist, wenn…
Gottes Willen geschieht, …
(Menschen teilen, Füreinander sorgen, aufeinander achten, satt werden, gesund und heil sind, schöne Geschichten hören…)
Kreative Zugänge
Die Erarbeitung der biblischen Geschichte kann einmünden in eine kreative Auseinandersetzung. Einzelne Bastelanregungen können auch als Differenzierungsmaterial zum Einsatz kommen.
Unsere Ernährung – werden alle satt?
Da die Erarbeitung der eigenen und der globalen Perspektive grundlegend für die Konzeption der Unterrichtseinheit im Zusammenhang des Globalen Lernens ist, sollten nach Möglichkeit beide Bausteine zur Anwendung kommen. Falls aus Zeitgründen nur ein Baustein erarbeitet werden kann, sollte das zwingend der Baustein 2 Permakultur sein.
Baustein 1: Ernährung in aller Welt
So frühstückt die Welt
Anhand des Projektes „So frühstückt die Welt“ von „Geolino“ – setzen sich die Kinder und Jugendlichen mit den eigenen und den Frühstücksgewohnheiten der Menschen in anderen Ländern auseinander. Die Schüler:innen erarbeiten an dem Beispiel eines Landes ihrer Wahl, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu ihren eigenen Gewohnheiten und Vorlieben und halten ihre Ergebnisse fest. Der Vergleich mit den Ergebnissen der Mitschüler:innen erweitert die eigene Perspektive.
Anmerkungen und Fragen werden anschließend im Plenum gesammelt und festgehalten und im Gespräch nach Kategorien geordnet bzw. geclustert. Das kann auch digital z.B. mit Hilfe eines Tools zur Erstellung von Wortwolken geschehen. Mögliche Kategorien sind: Gesunde Ernährung, Kosten, fairer Handel, Spezialitäten…
Zum Abschluss können die Schüler:innen eine Umfrage oder Abstimmung über die beliebtesten Frühstückszutaten durchführen (auch dies ist eine gute Möglichkeit ein digitales Tool zu nutzen).
Baustein 2: Permakultur in Malawi
Zur ersten Einführung in das Land Malawi und den Schüler Chimwemwe, der im Mittelpunkt des Materials von Brot für die Welt steht, eignet sich Musik seines Lieblingssängers Jay jay cee, zum Beispiel „Dziko“ oder „friends“. Dieser musikalische Impuls kann für sich allein stehen.
Musikvideo ‘Dziko’
Musikvideo ‘friends’
Vertiefende Möglichkeiten zu den Videos
- Nach dem ersten Anschauen des Videos berichten die Schüler:innen im Plenum, was ihnen aufgefallen ist. Bei einem wiederholten Abspielen achten die Schüler:innen besonders auf die Musik, die Drehorte und Personen im Video. Sie beschreiben in Kleingruppen oder zu zweit die Beobachtungen innerhalb einer Kategorie, die sie verwundern. In einem Plenumsgespräch werden die Beobachtungen zusammengetragen.
- Die Schüler:innen suchen selbst im Internet Musik oder Videos von Jay Jay Cee oder anderen Künstler:innen aus Malawi und stellen sie den anderen vor.
Erarbeitung
Anhand des Erklärfilmes von Brot für die Welt: “Permakultur hilft gegen den Hunger” wird mit Schüler:innen mit dem Malawi-Material für die Grundschule „Lernen für das Leben“ gearbeitet. Den Schwerpunkt bilden dabei die Seiten 7-8 (Informationen über die Permakultur) sowie exemplarisch die Seiten 9-11 (Schilderungen der Schüler:innen aus dem Permakulturclub). Dazu können auch unabhängig vom Materialheft die auf diesem basierenden Arbeitsblätter M2-M4 verwendet werden.
Projektfilm: Permakultur hilft gegen den Hunger
Vertiefende Möglichkeiten zur Weiterarbeit
1. Die Schüler:innen vertiefen ihre Kenntnisse über Malawi und die Permakultur anhand das Brot für die Welt Materials für die Sekundarstufe „Eine andere Welt ist pflanzbar“ mit Hilfe der Informationen und Arbeitsaufträge auf den Seiten 2-5 (mittleres Niveau).
2. Mit den Schüler:innen wird anhand der auf der Webseite www.permakultur.de festgehaltenen 12 Grundprinzipien der Ansatz der Permakultur erschlossen (anspruchsvolles Niveau).
3. Anhand der Webseite des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz usw. wird die Problematik der nachhaltigen Landwirtschaft mit den Schüler:innen erarbeitet (anspruchsvolles Niveau).
4. In einem Gedankenexperiment überlegen die Schüler:innen, auf welche Weise wir unsere Ernährung sicherstellen könnten, wenn es plötzlich von heute auf morgen keine Supermärkte mehr gäbe. Dazu wird ein Aufsatz verfasst mit dem Titel: „Wenn es keinen Supermarkt mehr gibt…“ (sehr anspruchsvolles Niveau).
Anwendungen in der eigenen (schulischen) Praxis
Den Abschluss des Unterrichtsvorhabens bildet die Frage nach den Konsequenzen aus den Ergebnissen für die eigene Praxis vor Ort. Global lernen und denken muss, um nachhaltig wirken zu können, mindestens exemplarisch zu bewusstem, ggf. veränderten, lokalem Handeln führen.
Frühstück
Sehr einfach umzusetzen ist (auch nur mit Bezug auf Verteilungsgerechtigkeit ohne Malawi-Permakultur-Erkenntnisse): Es wird ein gemeinsames Frühstück mit den von den Schüler:innen sowieso mitgebrachten Lebensmitteln eingenommen. Allerdings isst nicht jede:r das eigene Mitgebrachte, sondern es wird aus allen zur Verfügung stehenden ein Buffet – besser ein gemeinsam gedeckter Tisch, an dem alle sitzen – vorbereitet. (Achtung: Das Vorhaben nicht zuvor ankündigen, um zu vermeiden, dass Schüler:innen extra für das gemeinsame Frühstück Nahrungsmittel – und dann nicht selten im Übermaß – mitbringen).
Alternative Möglichkeiten
- Vor allem in ländlichen Gebieten umsetzbar: Schüler:innen bringen Lebensmittel aus dem eigenen (Garten-)Anbau mit und gemeinsam wird daraus ein gemeinsames Frühstück/eine Mahlzeit zubereitet.
- Etwas aufwändiger und v. a. zeitintensiver und daher besonders als längerfristiges Projekt geeignet: Schüler:innen bauen selbst etwas Gemüse (im Garten, auf dem Balkon, an einer Stelle in der Schule) an. Jede:r zieht Gemüse oder Kräuter und es gibt später für alle einen Salat oder z.B. aus Kohlrabi, Möhren etc. eine Suppe.
- Außerschulischer Lernort: Schüler:innen besuchen und besichtigen einen landwirtschaftlichen Betrieb in ihrem Umfeld und diskutieren mit der/m Landwirt:in die Situation der Nahrungsmittelproduktion (geht sowohl auf einem „konventionellen“ Hof als auch auf einem Biohof). Ansprechpartner:in sind hier neben den Höfen vor Ort die Landwirtschaftskammern, die je nach Bundesland auch eigene Lernsettings, z.B. unter dem Titel „Lernort Bauernhof“ anbieten.
- Außerschulischer Lernort: Im Rahmen einer Exkursion, z.B. einer Kräuterwanderung, wird von den Schüler:innen erschlossen, was es an essbaren Wildpflanzen etc. gibt.
- Schüler:innen legen miteinander einen Schulgarten auf dem Schulgelände an oder gestalten diesen (zumindest teilweise) nach Maßgaben der Permakultur um.
- Schüler:innen setzen sich unter den Aspekten von nachhaltiger Produktion und angemessener Preisgestaltung mit dem bei ihnen angebotenen Schulessen (Mensa) auseinander.[1]
[1] vgl. dazu als best-practice-Beispiel: https://schillerschule-erbach.de/index.php/unsere-schule/mensa [letzter Zugriff
Situationsanalyse Ernährung weltweit
Noch immer hungern und verhungern täglich tausende Menschen auf der Welt. Einige der Ursachen sind Konflikte und Kriege, Dürren und Naturkatastrophen. Diese sind mitverantwortlich für Missernten und Mangelernährung. Hunger allerdings ist vor allem auf die weltweite ungerechte Verteilung von Lebensmitteln zurückzuführen.
Obwohl es mehr als genug Nahrungsmittel für die über sieben Milliarden Menschen auf der Erde gibt, litten 2021 schätzungsweise 828 Millionen Menschen Hunger. Das sind 150 Millionen Menschen mehr als vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Dass so viele Menschen hungern, liegt in erster Linie am ungleichen Zugang zu Nahrungsmitteln. Vor allem Arme habe zu wenig Geld, um sich genügend Essen zu kaufen. Weitere Gründe sind Lebensmittelverschwendung und die Verwendung von Nahrungsmitteln für andere Zwecke, etwa zur Herstellung von Treibstoffen.
Brot für die Welt, Ernährung
Die Ernährungslage in Deutschland und Europa ist in mehrerer Hinsicht paradox: während jährlich viele Tonnen genießbarer Lebensmittel im Müll landen, leiden mehr als die Hälfte der Erwachsenen unter Übergewicht, gleichzeitig klagen viele Menschen über die ständige Verteuerung bestimmter Nahrungsmittel und Produkte und können sich einiges nicht leisten.
Das diesem Unterrichtsvorhaben zu Grunde liegende Material zeigt am Beispiel einer Familie in Malawi, wie durch die Umstellung der Landwirtschaft Ernährungssicherheit hergestellt werden kann. Im täglichen Schulunterricht erwerben die Kinder ganz praktisch die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten. Aus den Schulen wird das Wissen in die Familien und Dörfer getragen, die davon nachhaltig profitieren. (Programm SCOPE).
Dabei geht es um ganzheitliches und heilendes Lernen für eine zukunftsfähige Welt. Es schafft eine neue Lernumgebung, die Schüler:innen befähigt, den gesellschaftlichen Wandel gemeinsam aktiv und verantwortungsbewusst zu gestalten.
Brot für die Welt, Lernen fürs Leben, Permakultur in Malawi, Bildungsmaterial für die Grundschule, S.2
Das Unterrichtsmaterial sensibilisiert Schüler:innen für die weltweite Schieflage der Ernährungssituation und ermutigt am Beispiel des Schulprogrammes in Malawi dazu selbst praktisch zu einer bewussteren und nachhaltigeren Ernährungsweise beizutragen.
Im Religionsunterricht wird auf dem Hintergrund der biblischen Erzählung von der Speisung der 5.000 der fortwährende Zuspruch und Auftrag für Gerechtigkeit und Gemeinwohl zu sorgen, erfahrbar gemacht.
Das Projekt Malawi-Permakultur
Die Erarbeitung der globalen Perspektive in Auseinandersetzung mit der je eigenen Perspektive der Thematik ist in erster Linie orientiert am Material von „Brot für die Welt“ zur Malawi-Permakultur. In der Erläuterung des Projektes heißt es dazu:
Mit Unterstützung von Brot für die Welt ermöglicht unsere Partnerorganisation SCOPE den Menschen trotz der schwierigen Bedingungen gesunde Lebensmittel anzubauen. Den Kontakt zur Bevölkerung sucht die Organisation über die Schulen: ‚Dort erreichen wir zwei Generationen auf einmal: die Kinder und ihre Eltern‘, erklärt Leiterin ChifundoKhokwa. Inzwischen arbeitet SCOPE mit 50 Schulen in ganz Malawi zusammen, 40 der Kooperationen werden von Brot für die Welt finanziert. Von dem Projekt profitieren 40.000 Schülerinnen und Schüler – und ihre Familien.
So auch an der Grundschule von Mantchewe. Vor ein paar Jahren sah es dort noch trostlos aus: Der Hof bestand aus trockener, festgetretener Erde, außer eine Handvoll Bäume wuchs nichts. Nun spenden Pinien Schatten, am Rand des Schulhofs gedeihen Mangos, Bananen und Masukus, auch Zuckerpflaumen genannt. Im Gemüsegarten wachsen Salat und Chinakohl, Auberginen, Tomaten und Zitronengras.Brot für die Welt, Malawi
Globales Lernen
Bei der Konzeption des eigenen Unterrichtes und Erarbeitung der Thematik ist insbesondere darauf zu achten, dass Stereotype (z. B. : „uns geht es gut – denen in Malawi schlecht“, etc.) vermieden werden. Das Konzept des globalen Lernens geht grundsätzlich davon aus, dass Menschen – egal, wo sie leben und wie sie leben – voneinander und möglichst auch miteinander lernen können. Das Projekt Malawi-Permakultur eignet sich insbesondere dazu wahrzunehmen, wie „Lernen für das Leben“ (so der Titel der entsprechenden Broschüre von Brot für die Welt) gelingen kann, indem schulisches Lernen und Alltag der Menschen unmittelbar verknüpft werden, bzw. wie aus schulischen Initiativen heraus das alltägliche Leben der Menschen wichtige und sogar lebensnotwendige Veränderungen erfahren kann. In den Fragestellungen einer nachhaltigen und ressourcenschonenden sowie an lokaler Produktion orientierten gesunder Ernährung ist für schulische Zusammenhänge in Deutschland vieles durch das Projekt Malawi-Permakultur für Schüler:innen, Lehrer:innen, Eltern und Schulträger:innen zu lernen.
Theologisch-Didaktische Hinweise
zu Schritt 1 – Sehen: biblischer Bezug
„Gebt ihr ihnen zu essen!“ fordert Jesus in der Geschichte von der Speisung der 5.000 (Lukas 9,10-17par) seine Jünger:innen auf. Fünf Brote und zwei Fische genügen schließlich, um alle satt zu machen – es bleibt sogar noch reichlich übrig. Jesus predigt einer großen Menge Menschen vom „Reich Gottes“, er macht diejenigen gesund, die der Heilung bedürfen (Lk 9,11). Mit Heilung ist dabei immer mehr gemeint als nur die seelische oder körperliche Heilung. Heilung ist immer etwas, das den ganzen Menschen in allen seinen Lebensvollzügen umfasst.
Die Menschen, die in der konkreten Geschichte von der Speisung der 5.000 Jesus nachziehen und ihn hören wollen, bekommen offensichtlich nicht genug von seiner Predigt, denn sie bleiben solange, bis es Abend wird. (Auch seine Rede scheint heilvoll zu sein.). Wenn Jesus vom Reich Gottes spricht, spricht er immer auch von Gerechtigkeit. So auch in der Bergpredigt, wenn Jesus die Menschen auffordert, die individuelle Sorge nach Kleidung und Nahrung hintenanzustellen und stattdessen für Gottes Reich und seine Gerechtigkeit einzutreten „Trachtet zuerst nach Gottes Reich und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ (Mt 6,33). In der Speisungsgeschichte wird Gottes Gerechtigkeit da offenbar und erlebt, wo Menschen füreinander sorgen und miteinander teilen. Das ist das eigentlich Wunderbare an diesem „Vermehrungswunder“.
Die Menschen zur Zeit des biblischen Textes leiden unter der Fremdherrschaft der Römer, es sind schwierige und prekäre Verhältnisse. Jesus predigt ihnen das Reich Gottes und es wird für einen Moment unter ihnen schon wahr. Seine Predigt gilt auch uns heute. Es ist tatsächlich möglich, global Ernährungssicherheit herzustellen, wenn Menschen bereit sind, für Gerechtigkeit einzutreten und miteinander zu teilen, anstatt sich nur um das eigene Wohl zu kümmern. Diese Geschichte von Gerechtigkeit und Solidarität wird im vorliegenden Unterrichtmaterial mit den Schüler:innen anschaulich erzählt und betrachtet. Möglicherweise kommen dabei den Schüler:innen einige der folgenden Fragen:
- Wie kann man sich die 50er Gruppen vorstellen, in denen die Menschen essen?
- Wer verteilt in diesen Gruppen das gereichte Brot und nach welchen Kriterien wird gerecht geteilt?
- Gibt es jemanden, der die Zubereitung der Fische übernimmt?
- Wie kann es sein, dass das Essen für alle reicht?
- Was passiert eigentlich mit den Resten?
Auch Fragen nach Verteilungsgerechtigkeit bzw. -ungerechtigkeit in weltweiter Perspektive werden in dieser Auseinandersetzung aufgegriffen bzw. angeregt. Ein erweiterter Blick richtet sich auf die Herkunft unserer Lebensmittel und das übliche Einkaufsverhalten:
- Woher kommen die Lebensmittel?
- Nach welchen Kriterien wird eingekauft?
- Welche Gewohnheiten haben sich eingespielt?
zu Schritt 2 – Erkennen: eigene und globale Perspektive
In den nächsten Schritten folgt der Blick auf die eigenen Ernährungsgewohnheiten im Vergleich den Ernährungsgewohnheiten in anderen Ländern. Verschiedene analoge und digitale Materialien bieten dazu vielfältige Möglichkeiten an.[1] Die Materialien von Brot für die Welt zu Ernährung und Hunger können hier eingesetzt und genutzt werden. (z.B. das Erklärvideo[2]), um ein Bewusstsein für die Schieflage herzustellen und gleichzeitig auch Möglichkeiten einer gerechten Verteilung zu verdeutlichen. Die Geschichte vom gerechten Teilen und Füreinander-Sorgen führen die Schülerinnen und Schüler schließlich zu einem Nachdenken über ihre eigenen Ernährungs- und Essgewohnheiten. Sie berichten über eigenen Erfahrungen vom Teilen, vom Füreinander-Sorgen, von der Mahl-Gemeinschaft in der eigenen Familie und bei der Schulspeisung. Hier dürfen und sollen auch Wünsche genannt werden. So können die Schüler:innen vom berichteten „Wunder“ hin zum erlebbaren Reich Gottes schließen. Von der Utopie hin zum Zuspruch und Auftrag: Gottes Reich wird (exemplarisch) für einen Moment tatsächlich erfahrbar, wenn Menschen Nöte erkennen und lernen zu teilen und füreinander zu sorgen.
Das Beispiel von Chimwemwe aus Malawi lenkt den Blick auf die Situation in Südostafrika und auf die dort bereits erreichte nachhaltige Verbesserung der Ernährung durch regenerative Bildung und die Einführung der Permakultur. Schüler:innen erlernen im Unterricht und in schulischen Arbeitsgemeinschaften (Permakultur-Clubs), wie Permakultur funktioniert und bringen ihre Erfahrungen von der Schule aus in die Dörfer. So verändert sich die Produktion von Nahrungsmitteln schrittweise und mehr Menschen können satt werden von dem, was sie selbst erzeugen.
Hier können z.B. aus dem „Brot für die Welt – Bildungsmaterial für die Grundschule“[3] die Berichte zum landwirtschaftlichen Lernen und der Bedeutung für die Dorfgemeinschaft herangezogen und im Unterricht fruchtbar gemacht werden.
zu Schritt 3 – Handeln: Anwendung in der eigenen schulischen Praxis
Im abschließenden Schritt sollen die Schüler:innen selbst aktiv werden und Möglichkeiten für den notwendigen Wandel überlegen und projekt- und ansatzweise ausprobieren. Die Wahrnehmung ihrer Selbstwirksamkeit und Beteiligungsmöglichkeiten können sie so stärken und sich gegenseitig ermutigen. In einem gemeinsamen Essen und Teilen werden die Ideen der erlebbaren Gerechtigkeit, wie im biblischen Text von der Speisung der 5.000, wieder aufgenommen und auch für die Schüler:innen nachhaltig erfahren.
[1] zum Beispiel https://www.geo.de/geolino/mensch/262-rtkl-essen-so-fruehstueckt-die-welt [letzter Zugriff am 23.11.2023] oder mit Hilfe des (leider vergriffenen) Buches von P.M Gaede (Hg.), So isst der Mensch, Familien in aller Welt zeigen, was sie ernährt, Geo, Gruner und Jahr 2005; ein erster Eindruck ist möglich über: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/262407/so-isst-der-mensch-bilder/ [letzter Zugriff am 23.11.2023]
[2] vgl. Projektfilm unter https://www.brot-fuer-die-welt.de/projekte/malawi-hunger/ [letzter Zugriff am 31.10.2023]
[3] a.a.O.
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- https://youtu.be/vKqMvv530sI?si=Og45UEX752pwp67x [letzter Zugriff am 23.11.2023]
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Links
- Brot für die Welt Ernährung: https://www.brot-fuer-die-welt.de/themen/ernaehrung/ (Unter diesem Link gibt es noch mehr Hintergrundinformationen und auch ein kurzes Erklärvideo.) [letzter Zugriff am 23.11.2023]
- Brot für die Welt, Malawi: https://www.brot-fuer-die-welt.de/projekte/malawi-hunger/ [letzter Zugriff am 23.11.2023]
- Geolino: https://www.geo.de/geolino/mensch/262-rtkl-essen-so-fruehstueckt-die-welt [letzter Zugriff am 23.11.2023]
- https://www.permakultur.de/was-ist-permakultur [Zugriff am 01.11.2023]
- https://www.bmuv.de/jugend/wissen/details/nachhaltige-ernaehrung-was-isst-die-welt [letzter Zugriff am 01.11.2023]
- https://www.brot-fuer-die-welt.de/projekte/malawi-hunger/ [letzter Zugriff am 01.11.2023]
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Und alle werden satt (my relilab) von Bianca Kappelhoff, Frank Behr, Frauke Liebenehm, Jens Palkowitsch-Kühl, Klaus Zebe , Lizenz: CC BY-NC-SA .
Curricularer Bezug
HessenVerortung in den Bildungsplänen
- Lernschwerpunkt 5.4 Ethik “Miteinander handeln, gemeinsam statt einsam: Die Welt als Gemeinschaft”
- Lernschwerpunkt 7.2 Ethik “Helfend handeln, wer teilt schenkt Leben” (Speisung der 5000)
Im Lernschwerpunkt II „Biblisch-christliche Tradition“ sieht der hessische Kernlehrplan ein ökumenisches Projekt mit dem Titel „Bewahrung der Schöpfung“ vor. Als inhaltliche Begründung dieses Unterrichtsvorhaben werden genannt: „Gemeinsam sind die Christen aufgerufen zu dem konziliaren Thema: Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Deshalb liegt es nahe, gemeinsam die Bedeutung des Schöpfungsauftrages herauszustellen und zu konkretisieren. In dieser Altersstufe brauchen Schülerinnen und Schüler Anschaulichkeit und die Möglichkeit, sich praktisch auszuprobieren.“
Durch Auseinandersetzung mit der Thematik des Teilens anhand der biblischen Erzählung der Speisung der 5.000, sowie der Fragestellungen einer gerechten Verteilung von Ressourcen im globalen Kontext, werden Verbindungslinien zu einem weiteren im Kernlehrplan genannten Lernschwerpunkt (IV: Ethik – Helfend handeln) hergestellt.Es sind Bezüge zu den folgenden Unterrichtsinhalten angelegt:
- Jesus Christus: Die Botschaft Jesu anhand ausgewählter neutestamentlicher Texte aufzeigen – Bezüge zwischen der Botschaft vom Reich Gottes und dem eigenen Leben herstellen.
- Kirche: Die Motivation für kirchliches Handeln aus biblischen Bezugsstellen ableiten.
- Mensch und Welt (Ethik): biblische Texte (zur Gottesebenbildlichkeit und) zur sozialen Verantwortung des Menschen (Doppelgebot der Liebe) erschließen und Bezüge zum eigenen Leben und Handeln herstellen – Regeln des Zusammenlebens formulieren, begründen und in der Gruppe aushandeln.
Baden-WürttembergVerortung in den Bildungsplänen
Bezüge aus den Leitperspektiven des Bildungsplanes
- Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE): Nach biblisch-christlicher Tradition ist der Mensch zur Übernahme von Verantwortung in der Einen Welt berufen. Dazu gehören die Überwindung ungerechter Verhältnisse, die Erziehung zum Frieden, der ungehinderte Zugang zu Bildung, die gerechte Teilhabe an den Gütern der Erde und der verantwortliche Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen.
- Verbraucherbildung (VB): Der Evangelische Religionsunterricht thematisiert einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen in der Einen Welt. Den Schülerinnen und Schülern wird der globale Horizont ihres Konsumentenverhaltens eröffnet. Sie werden für einen verantwortungsbewussten Lebensstil sensibilisiert.
Für die Sekundarstufe Klasse 5 und 6
Prozessbezogene Kompetenzen
- Deutungsfähigkeit 2.2.4: Die Schüler:innen können den Geltungsanspruch biblischer und theologischer Texte erläutern und sie in Beziehung zum eigenen Leben und zur gesellschaftlichen Wirklichkeit setzen
- Dialogfähigkeit 2.4.1: Die Schüler:innen können sich auf die Perspektive eines anderen einlassen und sie in Bezug zum eigenen Standpunkt setzen
Inhaltsbezogene Kompetenzen
- 3.1.2 Welt und Verantwortung: Die Schülerinnen und Schüler untersuchen die Bedeutung biblischer Texte für ein gerechtes Zusammenleben. Sie setzen sich mit der Deutung der Welt als Schöpfung auseinander. Sie entwickeln und gestalten Beispiele für faires und nachhaltiges Handeln. Die Schüler:innen können
- (1) Beispiele für Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit in ihrem Lebensumfeld beschreiben (G) untersuchen (M) Hintergründe für Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit in ihrem Lebensumfeld entfalten (E)
- (4) Perspektiven für nachhaltiges Handeln (z. B. Umgang mit Energie, Wasser, Lebensmitteln, Tierschutz) entwickeln (G,M,E)
- 3.1.3 Bibel: Die Schüler:innen können (4) die mögliche Bedeutung biblischer Texte für die Gegenwart darstellen (G) erläutern (M) untersuchen (E)
- 3.1.5 Jesus Christus: Die Schüler:innen können (2) das Wirken Jesu vor dem Hintergrund seiner Zeit und Umwelt (z. B. religiöse, politische soziale und wirtschaftliche Verhältnisse) darstellen
Nordrhein-WestfalenVerortung in den Kernlehrplänen in Nordrhein-Westfalen (evangelische Religionslehre)
Exemplarisch werden hier die Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen, wie sie in den Kernlehrplänen für die Gesamtschule und das Gymnasium (G9) in der Sekundarstufe I ausgewiesen werden, aufgeführt. Für weitere Schulformen sind analog dazu ähnliche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen ausgewiesen.
Auch in den Kernlehrplänen der anderen Religionslehren (v.a. der Katholischen) lassen sich vergleichbare Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen finden.
Gesamtschule (KLP von 2013)
Inhaltsfeld 3: Einsatz für Gerechtigkeit und Menschenwürde
In diesem Inhaltsfeld geht es um die Mitwirkung des Menschen an der Weltgestaltung, die sich aus seinem Weltbezug ergibt: Ich handle in der Welt. Gegenstände dieses Inhaltsfeldes sind Motive, Aufgaben, Chancen und Grenzen von Weltgestaltung aus biblisch-christlicher Perspektive. In ihr wird der Mensch als Mitgestalter des andauernden Schöpfungshandelns Gottes verstanden, das wesentlich auf Gerechtigkeit, Menschenwürde und Freiheit sowie die Bewahrung der Schöpfung zielt.
Für die Klasse 5 und 6
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Gemeinschaft und Verantwortung in Schule und Gesellschaft
- Verantwortung für die Welt als Gottes Schöpfung
Sachkompetenz
Wahrnehmungskompetenz: Die Schülerinnen und Schüler können
- die Prinzipien des Teilens, der Rücksichtnahme und des Vertrauens als Voraussetzung gemeinschaftsstiftenden Verhaltens beschreiben,
- die biblisch motivierte Schöpfungsverantwortung als eine mögliche Begründung für bewussten Umgang mit der Schöpfung im eigenen Lebensumfeld beschreiben.
Deutungskompetenz: Die Schülerinnen und Schüler können
- an Beispielen die Bedeutung des biblischen Schöpfungsgedankens für den Erhalt unserer Welt erklären,
- an Beispielen die Übernahme von Verantwortung für Leben und Umwelt mithilfe des Schöpfungsgedankens erläutern.
Urteilskompetenz
Die Schülerinnen und Schüler können
- konkretes Handeln in ihrer näheren Umgebung als gemeinschaftsstiftend oder gemeinschaftsschädlich unterscheiden und bewerten
Für die Klassen 7 bis 10
Inhaltliche Schwerpunkte
- Diakonie – Einsatz für die Würde des Menschen
- Verantwortung für eine andere Gerechtigkeit in der Einen Welt
Sachkompetenz
Wahrnehmungskompetenz: Die Schülerinnen und Schüler können
- Merkmale biblisch-prophetischer Rede und Handlungen benennen und sie als Kritik gesellschaftlicher Unrechtsstrukturen identifizieren,
- Beispiele für Ungerechtigkeit im Horizont der Einen Welt beschreiben,
- Möglichkeiten des Einsatzes für weltweite Gerechtigkeit benennen.
Deutungskompetenz: Die Schülerinnen und Schüler können
- erläutern, auf welche Weise christlicher Glaube zum Einsatz für andere motiviert,
- den Einsatz für Menschenwürde und Freiheit als Konsequenz der biblischen Rede von der Gottesebenbildlichkeit des Menschen erläutern,
- den Einsatz für die gerechte Gestaltung der Lebensverhältnisse aller Menschen als Konsequenz des biblischen Verständnisses von Gerechtigkeit erklären.
Urteilskompetenz
Die Schülerinnen und Schüler können
- persönliche und gesellschaftliche Konsequenzen einer am biblischen Gerechtigkeitsbegriff und an der Wahrung der Menschenwürde orientierten Lebens und Weltgestaltung an Beispielen erörtern,
- gesellschaftliches Engagement ausgewählter Gruppen bzw. Projekte mithilfe des biblischen Gerechtigkeitsbegriffs beurteilen.
Handlungskompetenz
Gestaltungskompetenz: Die Schülerinnen und Schüler können
- Konsequenzen aus dem christlich motivierten Einsatz für die Würde des Menschen für das eigene Verhalten ableiten.
Gymnasium (G9) (2019)
Im Rahmen des allgemeinen Bildungs- und Erziehungsauftrags der Schule unterstützt der Unterricht im Fach Evangelische Religionslehre die Entwicklung einer mündigen und sozial verantwortlichen Persönlichkeit und leistet weitere Beiträge zu fachübergreifenden Querschnittsaufgaben, hierzu zählen u.a.
- Menschenrechtsbildung,
- Werteerziehung,
- politische Bildung und Demokratieerziehung,
- Bildung für die digitale Welt und Medienbildung,
- Bildung für nachhaltige Entwicklung,
- geschlechtersensible Bildung,
- kulturelle und interkulturelle Bildung.
Inhaltsfeld 1: Menschliches Handeln in Freiheit und Verantwortung
In diesem Inhaltsfeld geht es um die Auseinandersetzung mit einem christlichen Bild vom Menschen, der in Beziehungen zu seinen Mitmenschen lebt und Mitgestalter der Welt ist. Gegenstände dieses Inhaltsfeldes sind Motive, Aufgaben, Chancen und Grenzen von verantwortlichem Handeln gegenüber den Mitmenschen und der Welt aus biblisch-christlicher Perspektive. Dabei wird der Mensch als Mitgestalter im andauernden Schöpfungshandeln Gottes verstanden, das wesentlich auf Gerechtigkeit, Menschenwürde, Freiheit und die Verantwortung in der Schöpfung zielt.
Ende der Erprobungsstufe
Inhaltsfeld 1: Menschliches Handeln in Freiheit und Verantwortung
Inhaltliche Schwerpunkte
- Leben in Gemeinschaft
- Verantwortung in der Welt als Gottes Schöpfung
Sachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- erläutern Beispiele der Übernahme von Verantwortung für das Leben und in der (Um-)Welt als Konsequenz aus dem Verständnis der Welt als Schöpfung Gottes.
Urteilskompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- erörtern bezogen auf ihren Alltag die Möglichkeiten eines nachhaltigen Umgangs mit den Ressourcen der Erde vor dem Hintergrund der Verantwortung für die Schöpfung.
Ende der Sekundarstufe I
Inhaltsfeld 1: Menschliches Handeln in Freiheit und Verantwortung
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Leben in partnerschaftlichen Beziehungen
- prophetischer Protest
- diakonisches Handeln
Sachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- beschreiben prophetische Rede und prophetische Aktionen als Kritik an und Widerspruch gegen gesellschaftliche Unrechtsstrukturen in biblischer Zeit,
- erläutern prophetische Rede und prophetisches Handeln als Kritik aus der Perspektive der Gerechtigkeit Gottes,
- erklären den Einsatz für Menschenwürde, Frieden und für die gerechte Gestaltung der Lebensverhältnisse aller Menschen als Konsequenz des biblischen Verständnisses von Gerechtigkeit,
- beschreiben verschiedene Zielgruppen und Formen diakonischen Handelns,
- beschreiben das christliche Verständnis diakonischen Handelns als Ausdruck und Gestaltung christlich motivierter Nächstenliebe,
- erläutern den Einsatz für Menschenwürde und Freiheit als Konsequenz aus der biblischen Rede von der Gottesebenbildlichkeit des Menschen.
Urteilskompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- erörtern vor dem Hintergrund des biblischen Gerechtigkeitsbegriffs gesellschaftliches Engagement ausgewählter Personen, Gruppen bzw. Projekte,
- erörtern persönliche und gesellschaftliche Konsequenzen einer am biblischen Freiheits-, Friedens- und Gerechtigkeitsverständnis orientierten Lebens- und Weltgestaltung, auch im Hinblick auf Herausforderungen durch den digitalen Wandel der Gesellschaft,
- beurteilen an ausgewählten Beispielen, inwieweit diakonisches Handeln nach christlichem Verständnis Einsatz für Menschenwürde und Freiheit ist.
Bildungs-/Lehrplanbezug