Eine aus 6 Modulen bestehende Einheit für die Klassen 3-4 (5-6), in der Jesus kennengelernt und mit dem eigenen Leben in Verbindung gebracht werden kann.

Die Module sind:

  1. Wir machen uns ein Bild von Jesus
  2. Das Licht der Welt
  3. Die Macht des Glaubens

    In weiteren Fortbildungen folgen:
  4. In der Kraft (des Glaubens)
  5. Was würde Jesus tun?
  6. Wie Jesus starb und was danach geschah

Modul 1: Wir machen uns ein Bild von Jesus   

Die Überschrift ist ganz wörtlich gemeint. Eine Auseinandersetzung mit Jesus kann damit beginnen, dass das Schulkind sich buchstäblich ein Bild von Jesus macht. Und zwar nicht ein reines Phantasiebild, sondern eines mit realistischen Körperproportionen, bei dem die Regeln des Goldenen Schnitts beachtet werden.

  • Jedes Kind erstellt ein Bild von Jesus. Bei der Abbildung wird auf eine einigermaßen korrekte körperliche Darstellung der Person Jesu geachtet.
  • Materialien: M1 (Zeichenhilfe)
  • Einige hilfreiche Hinweise zum Zeichnen menschlicher Körper finden sich online auf Lennart Balgs Website Das kreative Universum.

 Modul 2: Das Licht der Welt    

Dieses Modul umfasst mehrere Schulstunden.

Anhand der Geschichte der Sturmstillung wird über die Bedeutung der Person Jesu reflektiert.
Nach diesem Modul kann in jeder Stunde eine Jesuskerze entzündet werden.

  1. Die Geschichte der Sturmstillung wird anhand der Materialien (M2, M3) erzählt/gelegt, wobei das letzte Bild mit den beiden Jüngern weggelassen wird.
    Ggf. Wiederholung: Die Schüler*innen legen die Bildkarten in eigener Regie und erzählen die Geschichte. 
  2. Die Schüler*innen erhalten M4 und interpretieren das Bild: Wer wird gezeigt? In welcher Situation? (Die Jünger haben Angst. Einer schaufelt mit einem Eimer Wasser aus dem Boot. Einer erbricht sich. Einer erkennt Jesus vorne im Boot und schöpft Hoffnung) Die Jünger stellen sich die Frage, die unter dem Bild steht.
    Nach einer kurzen Besprechung der Frage schreiben die Schüler*innen ihre Antwort auf das Arbeitsblatt.
  3. Die Schüler*innen erhalten M5 (und damit die Antwort der Jünger auf die Frage). Sie versuchen diese Deutung (auch anhand des Bildes) zu interpretieren.
    Eine wünschenswerte Antwort wäre:  Jesus hat ihnen in einer dunklen Stunde der Todesangst geholfen, und wurde für sie zum Licht „der Welt“. – Wer anderen hilft oder ihnen Hoffnung gibt, wird für sie zum Licht der Welt.
  4. Eine Jesuskerze wird entzündet.
  5. Impuls: „Jesus sagte aber auch folgendes zu seinen Freundinnen und Freunden:“, gefolgt vom Jesuszitat Mt 5,14(-16) oder dem optischen Impuls M6.
    • Lehrerfrage: „Wurdest du schon einmal für andere zum Licht der Welt? Oder kennst du jemanden, der das wurde?“ – Viele Kinder erinnern sich, dass sie schon einmal Tieren geholfen haben (manchmal erfolglos). Man kann auch für Tiere zum Licht der Welt werden.
    • Die Schüler*innen besprechen (ggf. zuerst in Partnerarbeit, dann) im Plenum, ob sie schon einmal als Helfer zum Licht der Welt geworden sind. Wenn ja, erhält das betreffende Kind ein brennendes Teelicht.
    • Im günstigsten Fall brennen am Ende der Schulstunde viele Lichter vor den Kindern.
      Wichtig: Bei den Hilfegeschichten sind die Kinder zu unterstützen. Auch Trost ist eine Hilfe! Manchmal treten unbeabsichtigte Hilfe-Effekte ein. Auch diese sind zu würdigen.
  • Materialien
    • M2 Bilderserie „Sturmstillung1-6_Heller_Beil.zip“ im Nextcloud-Ordner Jesus
    • M3 Erzähltext Sturmstillung
    • M4 Arbeitsblatt: Wer ist dieser Mann? fragen die Jünger. Und die Schüler*innen. (PDF-Datei, erste Seite)
    • M4 Arbeitsblatt: Wer ist dieser Mann? fragen die Jünger. Und die Schüler*innen. (PDF-Datei, zweite Seite)
    • M6 Impulsvorlage: Ihr seid das Licht der Welt
      Die rechte Seite der Vorlage kann ausgestaltet werden durch eine Spiegelfolie, durch ein Foto des Kindes, indem man ein Teelicht daraufstellt.
    • Spiegelfolie (für M6), anzuschaffen
    • Jesuskerze (je nachdem, elektrisch), anzuschaffen
    • Teelichter (je nachdem, elektrisch) in der Anzahl der Kinder in der Lerngruppe, anzuschaffen

Modul 3: Die Macht des Glaubens

Bei den Hilfegeschichten der Schüler*innen kommt es gelegentlich vor, dass eine Hilfeaktion erfolglos verläuft, zB dass ein Vogel, den man rettete, dennoch stirbt. Genau an diesem Fall setzt das Glaubens-Modul an.

  1. Ein/e Schüler*in erzählt ein (in der vorigen Stunde bereits angsprochenes) Beispiel einer erfolglosen Hilfeleistung.
    Falls sich niemand findet, kann die Lehrkraft aus ihrer Erinnerung ein Beispiel für eine erfolglose Hilfeleistung erzählen – oder M7 verwenden.

    Im darauffolgenden Gespräch sollte klar gestellt werden, dass in der Welt eine erfolglose Hilfe (zB wenn ein Tier stirbt) wirklich ein vergeblicher Aufwand war (denn das Tier wird davon nicht wieder lebendig, dass man wünscht, es wäre anders gekommen). Aber wie sieht es bei Gott aus? Welche Mühen zählen vor Gott?
  2. Die Geschichte vom Hauptmann von Kapernaum wird anhand von M8 erzählt.
    Reflexion in Plenum: Was meinte Jesus damit: „Solchen Glauben habe ich in Israel noch bei keinem gesehen?“ 
    Eine erwünschte Einsicht in der Klasse wäre:
    Der Hauptmann kann seinem Knecht nicht helfen. Er sucht Hilfe bei Jesus. Er vertraut ihm so sehr, dass Jesus nicht einmal zu dem Knecht gehen muss, ihn nicht (wie später bei der blutflüssigen Frau) berühren muss. Der Hauptmann glaubt, dass das Wort von Jesus allein schon hilft (Fernheilung).
  3. So oder ähnlich kann ein abschließender Hefteintrag aussehen:
    >> Vor Gott muss die Hilfe nicht immer gelingen. Es genügt schon, wenn man vertraut, wenn man glaubt, und deswegen die Hilfe versucht.

Daraus kann man mit den Schüler*innen einige Lehren ziehen:

  • Wenn du nicht helfen kannst, suche dir Hilfe.
  • Du kannst auch Hilfe bei Gott suchen, indem du betest.
  • Vertraue darauf, dass Gott dein Gebet hört (auch wenn er es vielleicht nicht gleich erfüllt)

    Wer diese Fragen in Partnerarbeit klären will, kann vielleicht M8a einsetzen.

4. Wiederholungsmöglichkeit der Geschichte anhand von M9.

5. Meinungsbild und Diskussion: Was ist Glaube?

Bisher wurde viel vom Glauben gesprochen, aber es wurde noch nicht geklärt, was Glaube wesentlich ist.
Hierfür kann man folgende Umfrage starten: Entweder digital via Wooclap oder analog mit M10.
Anhand von M10 kann man eine Anfangs-Umfrage starten, danach die Ergebnisse (und die Bedeutung der Optionen) gemeinsam besprechen, und schließlich eine zweite Umfrage starten, nachdem durch das Klassengespräch klarer geworden sein könnte, was „Glauben“ bedeutet.
Am Ende der zweiten Umfrage werden die Ergebnisse festgehalten (etwa durch Tafelanschrieb und Hefteintrag)
Zur Antwortmöglichkeit „Wette“ gibt es einen Glaubenswettschein zum Ausfüllen, gedacht als optionale Differenzierung für starke Schüler*innen:

  • … eine Art Wette
    – ist mein Favorit. Zumindest lässt sich Glaube sehr gut mit einer Wette vergleichen.
    Es gibt einen Einsatz, es gibt ein Vertrauen auf einen Gewinn und auf die Integrität der „Lottogesellschaft“.
  • … ein besonderes Wissen, das nicht alle haben
    – Vielleicht ist Wissen eine besondere Form des Glaubens, aber Glaube ist sicher keine besondere Form von Wissen.
  • … Vertrauen in jemanden (zB Jesus oder Gott oder sonst jemanden)
    – Ja. Glaube und Vertrauen sind fast synonym.
  • … Hoffnung
    – Hoffnung kann ein Aspekt des Glaubens sein, aber beide sind nicht gleichbedeutend. Es ist kein Zufall, dass Paulus „Glaube, Liebe, Hoffnung“ getrennt aufzählt.
  • … das Vertrauen, dass die Bibel recht hat
    – Dies ist zwar auch eine Art Glaube, aber im Wesentlichen bezieht sich Glaube auf das ganze Leben und nicht (zuerst) auf die Bibel.
  • … das Vertrauen, dass der Weg mit Jesus zum Ziel führt
    – Ja; das gilt zumindest für religiöse Christen. Anderen Menschen sollte man diese Option nicht überstülpen.

Hintergrundinfo zu dem Ausspruch: „Herr, ich bin nicht würdig, dass du unter mein Dach gehst. Sprich nur ein Wort, so wird mein Diener gesund.“

Der Hauptmann kennt die jüdischen Gebote und weiß, dass sich Jesus mit dem Betreten seines (heidnischen) Hauses des Römers verunreinigen würde. Darum nennt er sich selbst „nicht würdig“ und verlangt von Jesus nicht, dass er seine religiösen Pflichten verletzt.
Katholische Kinder kennen den Spruch aus ihrem Gottesdienst (vor der Euchariste, von der Gemeinde gesprochen) in der Version:
„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach. Sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ 

Materialien 

M7 Impulsgeschichte „Wir konnten nicht mehr helfen“
M8 Geschichte von Jesus und dem Hauptmann von Kapernaum
M8a Partnerarbeitsblatt zum Hauptmann von Kapernaum
M9 Comicvorlage: Jesus und der Hauptmann von Kapernaum
M10 Umfrage: Was ist Glaube?
M10a Glaubenswettschein-Vorlagen (Differenzierungsmaterial)
Wooclap-Umfragelink: Was ist Glaube?

Bilder, Arbeitsblätter, Erzähltexte …

Links

Dieses Bildungsmedium nimmt den OER-Maker Impuls: Jesus für Kleine und Große, Teil I auf. Es ist im Rahmen der OER-Fortbildung des #relilab entstanden.

CC BY-SA 4.0
Weiternutzung als OER ausdrücklich erlaubt: Dieses Werk und dessen Inhalte sind - sofern nicht anders angegeben - lizenziert unter CC BY-SA 4.0 . Nennung gemäß TULLU-Regel bitte wie folgt:
Jesus für Kleine (und Große) – Module 1-3 (my relilab) von , Lizenz: CC BY-SA .

Bezug zum Bildungs- Lehrplan

Links zu den Bildungsplänen

Dieses Material basiert auf einer Kopie der OER "Portfolios zum Lebensweg gestalten".

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